"Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar." (Paul Klee)

Bei dieser Serie geht es um die Sichtbarmachung von inneren Prozessen. Um mit Paul Klee zu sprechen, ich leite aus der Tiefe Kommendes weiter, so wie die Baumwurzeln Nährstoffe nach oben in den Stamm und schließlich in die Krone weiterleiten. Ich ertaste zunächst das Blatt mit beiden Händen und geschlossenen Augen; mittels Pastellkreide werden dabei die inneren Bilder festgehalten. Es entstehen meditative wie auch impulsive Entladungen. Meine momentane Gemütslage spiegelt sich in den Bildern unmittelbar wieder, ohne dass diese kognitiv gesteuert werden.

Die rasch entstandenen Pastellskizzen dienen als Ausgangspunkt für die Weitergestaltung mit Aquarellfarbe. Aus der rauen, diffusen Skizze heraus kristallisieren sich Formen und Linien; Bewegungs‐ und Ausdrucksspuren werden aufgegriffen und betont, Farben intensiviert und differenziert, räumliche Ansätze ergeben sich wie von alleine. Die gestische Pastellskizze wird transformiert und bekommt einen völlig neuen Charakter.